Intimbereich

Im Vergleich zu früher, als für viele Frauen die Körperregion unterhalb des Nabels als Tabuzone galt, über die nie gesprochen wurde, befassen sich heute immer mehr Frauen auch unter ästhetischen Gesichtspunkten mit ihrem äußeren Genitale. So ist es ja heute überwiegend üblich, die Schambehaarung zu kürzen; häufiger werden Intim-Piercings getragen, man zeigt sich freizügiger in der Öffentlichkeit und eine knappe Bademode lässt oft Details erkennen oder macht Anomalien im Vulva und Schamlippenbereich wahrnehmbar – was dem Träger nicht immer angenehm ist.

Operative Eingriffe in der Schamregion sind eine sehr intime Angelegenheit. Die zunehmende Verbreitung birgt jedoch auch die Gefahr, dass unprofessionell durchgeführte Eingriffe zu einer unbefriedigenden Situation führen können oder dass falsche Selbstwahrnehmung und Erwartungshaltung zu Enttäuschungen führen. Ein korrekt geplanter und gekonnt durchgeführter Eingriff wird hingegen von den Patientinnen als „eine der besten Entscheidungen“ für Ihr Körpergefühl bezeichnet.

Wer sollte diese Thematik besser verstehen, erfassen und umsetzen können als ein intimchirurgisch versierter Gynäkologe, der sich tagtäglich mit dieser Region beschäftigt ?

Verschieden Themen

Die Behandlungsmöglichkeiten im Intimbereich erstrecken sich über:

 
  • Veränderung der Vulva / des Venushügels / -Schamhügels
  • Schamlippen- (Labien-) -Verkleinerung
  • Schamlippen- (Labien-) -Vergösserung
  • G-Punkt -Unterspritzung

Das Wichtigste in Kürze

Fachbegriff:   Vulva- / Schamhügel /Mons pubis-Korrektur
Labien / Schamlippen-korrektur – Verkleinerung / -Vergrösserung
G-spot filling / G-Punkt Unterspritzung
Art der Narkose (Anästhesie):   lokale Betäubung oder Vollnarkose
Operationsdauer:   30 min. bis 1.5 Stunden
Klinikaufenthalt:   ambulant
Nachbehandlung:   lokale Kühlung
Gesellschaftsfähig:   am Folgetag
Arbeitsfähig:   nach 1-5 Tagen (je nach Art der Behandlung)
Schonzeit:   ca. 2-3 Wochen
Kosten:   ab 1.500,- CHF (G-Punkt); sonst ab 4.500,- CHF

Vulva / Schamhügel

Der Schamhügel, auch vordere Vulva oder Venushügel genannt, umfasst den vorderen oberen Bereich des weiblichen Genitale. Jener liegt zwischen den Leisten und erstreckt sich nach unten bis in die inneren und äusseren Schamlippen. Im Regelfall ist der Schamhügel von Haaren bedeckt und ist ein durch das Unterhautfettgewebe leicht gepolsterter Bereich. Durch die heute oft übliche teilweise oder vollständige Intimrasur sind Veränderungen wie vermehrte Fetteinlagerungen oder Hauterschlaffungen am Venushügel leichter erkennbar. Dem kann durch eine Intimchirurgie mit kleinen Eingriffen Abhilfe geschaffen werden.

Ablauf des Eingriffs

Eine Schamhügelkorrektur wird ambulant und im Regelfall in Lokalanästhesie durchgeführt. Auf Wunsch der Patientin kann die Operation allerdings auch in Vollnarkose erfolgen. Bei zu wulstigem, vorgewölbtem Venushügel erfolgt die Korrektur durch eine Fettabsaugung (Liposuktion).

Bei atropher, schlaffer und faltiger Haut erfolgt eine Straffung durch die Exzision überschüssiger Haut.

Bei einer eher flachen oder eingefallenen Schamregion kann durch Einfüllen körpereigenen Fettgewebes (welches zuvor durch Liposuction aus Taille/Hüfte oder der Knieinnenseite entnommen werden muss) ein pralleres, jugendlicheres Erscheinen in dieser Körperregion erreicht werden.

Labien-Verkleinerung

Die innere („kleinen“-) Schamlippen,  („Labia minora“) ziehen vom Venushügel zur Afterregion und umrahmen dabei die Klitoris sowie den Eingang der Vagina. Die Größe und Form der inneren Schamlippen (kleine Labien) variiert von Natur aus sehr stark. Alle diese Erscheinungsformen sind „normal“ und „natürlich“. Kein Mensch ist völlig ebenmässig und symmetrisch !   Dennoch sind viele Frauen der Ansicht, ihre Labien seien zu groß, oder sie fühlt sich beim Sport (besonders Reiten und Fahradfahren) gestört oder beim Intimverkehr irritiert. Zudem liegt häufig eine deutlichere Asymmetrie vor, welche als unschön empfunden wird.

Eine Verkleinerung oder Symmetrierung ist durch eine feinfühlige, akribische OP gut zu erreichen. Auch die Vorhaut der Klitoris (Präputium Clitoridis) kann eingekürzt werden und die Labien können nach ventral in ihrem Verlauf etwas angepasst werden. Wenn hier Unmut mit der vorhandenen Anatomie vorhanden ist oder man sich unattraktiv fühlt, eventuell sogar Hemmungen beim Intimverkehr die Partnerbeziehung belasten, kann eine operative Korrektur der Schamlippen ein bestehendes Unwohlsein oder gar Schamgefühl erfolgreich beseitigen. Die Labien können relativ beliebig nach den Wünschen der Patientin modelliert werden. Anatomische Grundsätze sind allerding einzuhalten.

Ablauf des Eingriffs

Eine Labien-Einkürzung wird ambulant und bei kleinem Umfang in Lokalanästhesie durchgeführt. Bei grösseren Massnahmen ist allerdings eine Vollnarkose für die Patientin komfortabler. Der Operation geht ein ausführliches, verständnisvolles und sehr diskretes Beratungsgespräch voraus. Hier wird besonders auf die Wünsche und Vorstellungen des Patienten eingegangen. Im OP erfolgt vor dem Eingriff ein exaktes Anzeichnen der Schnittführung. Nach Narkoseeinleitung erfolgt sehr vorsichtig die Entfernung von überschüssiger Haut und die symmetrische Darstellung des verbliebenen Gewebes. Die Wundränder werden präzise durch feine, weiche Fäden miteinander adaptiert. Diese Fäden lösen sich nach 10-14 Tagen von selbst auf und müssen nicht entfernt werden; dies erspart dem Patienten unangenehme Erfahrungen in dieser sensiblen Region. Die entstehenden Narben sind meistens nach kurzer Heilungsphase gar nicht mehr oder kaum sichtbar. Manchmal ist für ein harmonisches Gesamtbild eine Überarbeitung des Klitorismantels oder der vorderen Vulva in der gleichen Sitzung erforderlich.

Labien-Vergösserung

Neben der Schamlippenverkleinerung wird auch die Schamlippenvergrösserung zunehmend nachgefragt. Dabei wird häufiger meist eine Vergrösserung der äusseren ( „grossen“) Schamlippen gewünscht, da diese mit zunehmendem Alter (wie der gesamte Körper) Unterhaut-Fettgewebe verlieren und dadurch eher schlaff erscheinen und wieder mehr Fülle bedürfen, um ein jugendlicheres Erscheinungsbild zu creieren.

Ablauf des Eingriffs

Bei der Schamlippenvergrösserung wird in lokaler Betäubung minimalinvasiv ein Eigenfett-Transfer (Lipofilling) durchgeführt. Hierbei wird Fett, welches an einer anderen Körperstelle (wie Taille/ Hüfte oder Knieinnenseite) durch Liposuktion entnommen wurde zunächst speziell aufbereitet und dann differenziert mit feinen Kanülen wieder in die aufzufüllende Region eingespritzt. Auf diesem Wege kann eine sehr individuelle Korrektur erfolgen. Es bleiben keine Narben zurück.

Risiken einer Labien-  oder Schamhügelkorrektur

Nach der Schamhügelkorrektur oder Schamlippen-OP´s sind unerwünschte Vorfälle bzw. Komplikationen sehr selten. In vereinzelten Fällen können Nachblutungen oder Infektionen innerhalb der ersten Tage nach der Operation auftreten. Eine Schwellung und oft auch kleinere Hämatome sind allerdings nicht unüblich im Anschluss an solche Eingriffe. Auch eine Überempfindlichkeit der Haut kann in den ersten Wochen bestehen. Alle diese Nachwirkungen gehen aber von selbst sehr rasch wieder zurück.

Nach dem Eingriff

Die Patientin sollte sich 2-3 Tage sehr schonen, vor allem komplett auf Sport oder körperliche Anstrengungen verzichtet und keinesfalls enge Kleidung tragen. Auch sollten öffentliche Bäder, Spa`s oder Sauna gemieden werden. Auf vaginalen Geschlechtsverkehr muss für min. 2 Wochen verzichtet werden. Duschen ist ab dem Folgetag der OP erlaubt, jedoch sollte im Intimbereich keine Seife verwendet werden. Man ist da nicht „unsauber“. Die Vulva / Schamlippen sollten nur vorsichtig trockengetupft werden. Eine lokale Pflege mit von uns verordneter Creme hält die Haut geschmeidig und fördert den Heilungsprozess.

Sie können recht schnell wieder in den Alltag zurück. Wir verfolgen engmaschig mit Ihnen gemeinsam den Wundheilungsverlauf und geben Tips und Behandlungsempfehlungen. Bis zur vollständigen Abheilung sollten Sie ca. 4-5 Wochen einplanen.

G -Punkt – Unterspritzung

Eine eher neue Methode, die bei manchen Frauen zu einer Steigerung der sexuellen Empfindungsfähigkeit führen kann, ist die G-Punkt-Unterspritzung.

Es wird hierbei in lokaler Betäubung die von dem Gynäkologen Gräfenberg 1950 erstmals beschriebene Region an der vorderen inneren Scheidenwand „unterfüttert“. Es ist dies eine Stelle ca. 4 cm hinter der Harnröhrenmündung, an der viele Frauen sehr sensibel auf sexuelle Stimulation reagieren und einen vaginalen Orgasmus auslösen können. Allerdings variiert die Sensibilität dieses Bereichs von Frau zu Frau deutlich. Viele Frauen sind vaginal schwer zu stimulieren, weshalb sie nach ihrem eigenen Empfinden ihre sexuelle Lust durch eine Aufpolsterung des G-Punkts steigern und ihre vaginale Orgasmusfähigkeit erhöhen möchten. Durch Volumenvermehrung an dieser Stelle erfolgt beim penetrierenden Sex eine stärkere Reibung und indirekt damit über zur Klitoris ziehende Bindegewebsfasern auch eine stärkere Stimulation der Klitoris-Schwellkörper.

Methode

Bei der G-Punkt-Vergrösserung handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff. Dieser kann problemlos in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Üblicherweise benutzt man eine spezielle, hochmolekulare Hyaluronsäure, wie sie auch schon millionenfach im Gesichtsbereich zur Faltenauffüllung und auch zur Gesäss-Vergrösserung eingesetzt wurde. Es ist dies eine auch natürlicherweise in unserem Körper vorhandene Substanz,ndie sich allerdings nach 12 – 18 Monaten wieder vollständig abbaut. Eine dauerhaftere Lösung stellt die Unterspritzung des G-Punktes mit Eigenfett dar. Für diese Form der G-Punkt-Unterspritzung ist zunächst eine kleine Fettabsaugung notwendig, wobei das Eigenfett für die Behandlung der Intimchirurgie speziell aufbereitet wird. Über feine Kanülen wird die Hyaluronsäure oder das Eigenfett in die betreffende Region eingegeben und feinfühlig verteilt.

Diese Verfahren gehen üblicherweise nicht mit Beschwerden einher. In Ausnahmefällen kann es zu Nachblutungen oder Infektionen innerhalb der ersten Tage kommen. Diskrete Schwellungen und auch ein Druck auf die Harnröhre sind für einige Tage nach der Behandlung möglich. In der ersten Woche sollte auf die Verwendung von Tampons und auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Duschen ist am Folgetag wieder möglich.

Kosten

In der Ästhetischen Intimchirurgie sind die Kosten für die G-Punkt-Vergrösserung von der gewählten Methode abhängig. Bei Verwendung von Eigenfett ist der Eingriff aufgrund der vorausgehenden Fettabsaugung (Liposuktion) kostenaufwändiger als die Vergrösserung mit Hyaluronsäure. Zudem kommt es auf die verwendete Menge der Substanz an.

Preis für die G-Punkt-Vergrösserung:  1.500,- CHF (Hyaluron) bis 3800,- CHF (Eigenfett)
Preis für eine Labienverkleinerung oder Vulva-Veränderung: ab 4500,- -CHF